„Leidenschaft und Mut zum Risiko“
—Peter
Peter, ohne Abitur zum Finanzmathematiker und Risk-Experten – wie geht das?
Ich war ein Spätstarter, ging nicht einmal aufs Gymnasium. Nach der Mittleren Reife habe ich erst das Fachabitur drangehängt und dann eine Lehre bei der Sparkasse. Um an der Uni studieren zu können, musste ich sogar noch ein Jahr auf die Berufsoberschule. Danach war der Weg endlich frei und ich schrieb mich für Mathematische Finanzökonomie ein. Finanzen und Mathematik: Das wollte ich seit meiner Lehre unbedingt machen.
Nach dem Studium zog es Dich dann direkt zurück zur Bank.
Genau. In meinem Studiengang ging es viel um das Management von Banken, Portfolios und Risiken. Daher habe ich früh die Berührung mit quantitativen Themen gesucht. So bin ich im Risikomanagement einer Privatbank eingestiegen. Nach vier Jahren im Beruf kam dann der Punkt, an dem ich nochmal was anderes machen wollte. Da war ich über 30.
Wie bist Du auf die Risk Practice von McKinsey aufmerksam geworden?
Über einen guten Freund im Münchner Office. Mir war vorher gar nicht bewusst, dass bei McKinsey nicht alle als Generalisten anfangen und genauso wenig, dass man sich beispielsweise direkt auf Risikomanagement und Banken fokussieren kann. Als ich von dieser Möglichkeit hörte, habe ich direkt eine Bewerbung geschrieben – und zwar nur diese eine.
Mit Erfolg. Wie verlief Dein Einstieg?
Natürlich war ich zunächst überwältigt von den vielen Informationen und den anspruchsvollen Aufgaben. Aber es war auch eine großartige Erfahrung. Mein erstes Projekt war alles andere als eine „Kuschelstudie“: Eine Bank, die in Schieflage geraten war, sollte in ein anderes Geschäftsmodell überführt werden. Damals war McKinsey schon Industrieführer bei diesem Thema. Die politischen Rahmenbedingungen waren kompliziert, das Team groß und das Projekt lief über ein Jahr. Doch ich erlebte viel Anerkennung und habe von meinen Kolleg:innen trotz meiner Erfahrung nochmal enorm viel gelernt. Es gibt hier so viele Persönlichkeiten, bei denen ich denke: Unglaublich, was die alles wissen.
Womit beschäftigt sich die Risk Practice im Allgemeinen?
Zum einen geht es beim Risikomanagement um ganz praktische Aufgaben: Das operative und strategische Management diverser Risikoarten eines Unternehmens. Konkret kann das die Überwachung von Kreditlimits oder Stresstests sein. Die zweite Aufgabe ist mindestens ebenso wichtig: Wir kreieren Business. Wir optimieren die Risiken, haben unsere Kenngrößen dabei aber immer vor Augen. Hier geht es viel um Effizienz und Datenqualität. So tragen wir dazu bei, Prozesse zu vereinfachen und Mehrwert zu schaffen. Dabei helfen auch neue digitale Lösungen wie z.B. Apps.
Was sollten Bewerber:innen mitbringen, die in die Risk Practice einsteigen wollen?
Im Grunde dasselbe wie alle Berater:innen. Vor allem die richtige Haltung, das passende „Mindset“. Dazu gehört, dass man Dinge, von denen man nicht sofort eine Ahnung hat, strukturiert angeht. Und zwar im Dialog mit Klienten, Expert:innen und dem Team. So kommt man einer möglichen Lösung schnell näher. Dafür braucht es ein gewisses Durchhaltevermögen und auch Teamfähigkeit. Bestimmte Dinge funktionieren einfach besser, wenn man sie zusammen löst.
Hat sich der Wechsel in die Beratung für Dich gelohnt?
Absolut. McKinsey erwartet Leidenschaft und die Bereitschaft, Einsatz zu zeigen. Dafür kommt aber auch keine Langeweile auf. Gleichzeitig bietet McKinsey viel Flexibilität. Ich nutze beispielsweise regelmäßig das Angebot „Take Time“ – eine Art Auszeit zwischendurch.